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Der Karabach-Konflikt: wie objektiv berichten die deutschen medien darüber?


Abschluss des Forschungsprojekts: The Karabakh Conflict in Selected German Media, 1988–2008

Der Wissenschafts- und Kulturverein EuroKaukAsia e.V. freut sich, das in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Geschichte Aserbaidschans der HU-Berlin durchgeführte Forschungsprojekt: „The Karabakh Conflict in Selected German Media, 1988–2008″ vorzustellen. In dem von 2014-2015 laufenden Projekt, unter der Leitung von Prof. Eva-Maria Auch und Dr. Rasim Mirzayev, untersuchten die Doktoranden Nargiza Abdullaeva und Ziya Gaziyev sowie die Studenten Juliane Kose und Hasan-Ali Yıldırım die deutsche Medienberichterstattung über den Karabach-Konflikt von 1988-2008.

In Anbetracht aktueller Entwicklungen in Krisengebieten wie Syrien oder der Ukraine stellt sich die Frage nach der Rolle der medialen Berichterstattung auf besonders brisante Weise. Wie objektiv und stereotypenfrei wird unsere Gesellschaft über die tatsächlichen Entwicklungen in diesen Regionen informiert? Welche Rolle spielen die Medien als „vierte Macht“ bei der gesellschaftlichen Meinungsbildung und politischen Entscheidungen?
Retrospektiv – im Kontext älterer bzw. sogenannter „eingefrorener“ Konflikte – ist besonders von Interesse, wie sich Stereotypen und Zerrbilder bis in die Gegenwart reproduzieren. So ist es kein Zufall, dass sich das Projekt, dessen Ergebnisse hier vorgestellt werden, mit den Problemen der Berichterstattung über Krisengebiete und Konflikte in deutschen Medien befasst. Im Mittelpunkt steht dabei einer der zentralen Konflikte während des Zerfalls der UdSSR: der Karabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan in Südkaukasien.
Auf der Basis der digitalen Erfassung aller Beiträge zwischen 1998 und 2008 mit Hilfe des Datenbearbeitungssystem MAXQDA, welches eine computergestützte Datensammlung und Textanalyse ermöglicht, erfolgte eine quantitative und inhaltliche Analyse der Pressemeldungen in „Zeit“, „F.A.Z.“, „Spiegel“ und „ND“. Die Ergebnisse werden den Leser überraschen – oder auch nicht …

Der abschließende Forschungsbericht liegt nun in englischer Sprache vor und kann hier kostenfrei heruntergeladen werden:
Karabakh Conflict in Selected German Media

Eine gedruckte Version des Forschungsberichts liegt zudem in deutscher, englischer und aserbaidschanischer Sprache vor und kann gegen eine Schutzgebühr von 5 € pro Stück unter folgenden Links bestellt werden:

Zum Bestellformular der englischen Version/ order form english version (pdf)

Zum Bestellformular der deutschen Version (pdf)

Das Projekt wurde gefördert durch das „Council on State Support to Non-Governmental Organizations under the Auspices of the President of the Republic of Azerbaijan“ (CSSN)

English version:
Given current developments in crisis regions such as Syria and the Ukraine, it is with ever increasing urgency that the question of the media’s role in shaping public opinion and influencing political decisions be addressed. To what extent is our society kept informed of current events in these regions in a way that is both objective and free of stereotypes? What role do the media play as a “fourth power” in shaping public opinion and influencing political decisionmaking?
Retrospectively, so-called “frozen” conflicts are of particular interest because of the questions they raise about the ways stereotypes and caricatures retain their currency to this very day. Hence it is no accident that the current project, the results of which are presented in this paper, was launched in order to investigate problems associated with the coverage of crisis regions and conflicts by the German media.
A central position in this regard is occupied by one of the most significant conflicts to emerge out of the break-up of the USSR: the Karabakh conflict between Armenia and Azerbaijan in the South Caucasus. Based on the digital encoding of all the newspaper reports from 1988 to 2008, with the help of the data processing system MAXQDA – which affords computerized collection of data and analysis of text – quantitative and content analysis was conducted of the reports in ‘Die Zeit’, ‘F.A.Z.’, ‘Der Spiegel’ and ‘ND’. The results will likely come as a surprise to the reader – or perhaps not…

16. Juli 2015  |  Thema: , , , , , ,  |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

“Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus”


“Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus”

ein Briefroman von Helga Kurzchalia (Lichtig Verlag, Berlin 2010)

Nachwort: Lasha Bakradze, Publizist (Staatliches Leonidse Literaturmuseum Tbilissi)

Helga Kurzchalia ist Psychologin und Autorin und lebt in Berlin. 2010 ist ihr Briefroman „Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus“ im Berliner Lichtig Verlag erschienen. Der Roman besteht aus der Korrespondenz einer georgischen und einer (zuerst DDR- dann gesamt)deutschen Familie zwischen 1984 und 1996.
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26. Juli 2011  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Armenien: eine Gesellschaft voller Hass. Wie kommt es dazu?


ES WAR NICHT MEIN SOHN

Eine Erzählung von Vahe Avetian


Meine persönlichen armenisch-türkischen Beziehungen begannen in den 1962-70er Jahren, auf dem Hof meines Großvaters in meinem Heimatdorf Chawus. Die ersten sechs Jahre waren eine Phase der Gehirnwäsche, und dann kam die Phase der aktiven Handlungen.

Ich war eigentlich immer eher ein Praktiker; d.h. etwas zu sagen und etwas zu tun passierte bei mir fast gleichzeitig. Ich bin natürlich gar nicht davon überzeugt, dass so ein Charakter von Vorteil ist, aber ich denke, gerade diese Eigenschaft meines Charakters hat mich schon im Alter von sechs-sieben Jahren zur Tätigkeit in die Sphäre der armenisch-türkischen Beziehungen gedrängt.

Ich wusste schon alles: über Massaker, über Noah, Ajk, Bela, Wardan Mamikonjan, Wassak, Merudzhan und Sjuni, folglich: Arzruni, Musch, Taron, Wigen Babajan, selbstverstendlicherweise auch über Karabach, Stepan Satikjan…und folglich…usw. usf. … Mit einem Wort: ist endlich jener Tag angebrochen, an dem ich verstanden habe, dass ich nun alles Wissen besitze, um es letztendlich in tatkräftige Kampfhandlungen umzusetzen. Denn gleichzeitig mit dem Erhalt meines Reifezeugnisses bin ich zur festen Überzeugung gelangt: nur mit dem bewaffneten Kampf ist die Rettung des armenischen Volkes möglich. Meine erste Waffe war eine Spitzhacke, meine ersten Kampfgefährten – Arkadik und Rusan, die in der Nachbarschaft lebten. Die Teilnahme war für mich letztlich wichtig unter dem Aspekt, dass ich schon von Kindheit an verstanden hatte: wenn du etwas Schlimmes anrichten willst, sollst du keine Frau mitnehmen.

Arkadik und ich, ausgerüstet mit den Picken, sind in das Kämmerchen der in der Nachbarschaft einsam lebenden alte Türkin Ziba hineingestürmt und haben alles, was drin war, zerschlagen: die Wände, das häusliche Gerät, das Bett, das Geschirr… Am Ende habe ich das große Koran-Buch, das mit der arabischen Schrift vollgeschrieben war, als Trophäe beschlagnahmt; stolz habe ich es nach Hause gebracht, als Beweis meines ersten Sieges im heiligen Krieg. Dieses Koranbuch habe ich allerdings nicht mehr, weil die Frau des Bruders meines Vaters es mir weggenommen hat; und sie sagte dabei:
- Du darfst nicht diesen Schmutz in unser Haus bringen!
Daraufhin hat sie es einfach aus dem Fenster rausgeworfen.

Auf meinem Lieblingshof in Chawus, die alte Ziba, weinend und klagend, sammelte die zerfetzten Koranseiten, die auf dem ganzen Hoff zerstreut waren.
…Ich sah ihr dabeizu – siegreich und stolz – und sagte protzig:-
- Na…Das ist nur der Anfang, warte nur!…

Jahre später nach diesem Fall frage ich mich immer wieder, ob ich mich für meine Tat schämen soll oder nicht…Jedesmal beantworte ich diese Frage mit aller Gewissheit mit „nein“; denn dieses Ungeheuer, der damals den Pogrom gegen die schutzlose alte Frau ausübte, der war nicht mein Sohn, auch nicht mein Schüler.

Aus dem Buch “Armee der Unabhängigkeit”, Jerewan, 2005.

(Deutsche Übersetzung von Rasim Mirzayev)

5. Juni 2011  |    |  3 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Hilfe für Georgi Vanyan


On December 3, 2010
a Council of Public Protection
of Georgi Vanyan was established

The goal of the Council is to carry out and coordinate human rights activities and civil actions.

To become a member of the Council and to participate in its works, please contact: defenceboard@yahoo.com

Please join the collection of signatures for the Declaration of support by filling out the personal contact information field (name, last name, occupation, country).

The Initiative group: Luiza Poghosyan, Irakli Chikhladze, Seymour Baijan, Irina Avetian.

Related link: Azerbaijanian film festival in Armenia

DECLARATION OF SUPPORT

We protest against continuous illegal actions aimed at blocking Georgi Vanian’s public activities.

Realizing the seriousness of the situation, we declare that we will use all the possible mechanisms and will take all the possible steps to ensure his protection. 06.12.2010

Public activist Georgi Vanyan

is the chairman of the Caucasus Center of Peace-Making Initiatives (CCPMI) NGO.
At the end of November, 2010 a large scale campaign was launched by press and all TV stations of Armenia as well as many public and political figures with a purpose to discredit Vanyan’s work.

The campaign has been disseminating false information, which is further used as a basis for different interpretations and evaluations of his alleged „activities and position.“

The main goal is to create an image of a corrupt person working for „the enemy’s intelligence service.“

In addition to this, the hidden pressure aimed at blocking Vanian’s activities intensifies further.

This occurs through blackmailing and intimidating citizens of Armenia on behalf of some influential institutions, which in its turn leads to termination of renting contracts of premises aimed for CCPMI public events. Georgi Vanyan and his family have been receiving death threats.

The goal of the Council is to carry out and coordinate human rights activities and civil actions.

To become a member of the Council and to participate in its works, please contact: defenceboard@yahoo.com

Please join the collection of signatures for the Declaration of support by filling out the personal contact information field (name, last name, occupation, country).

The Initiative group: Luiza Poghosyan, Irakli Chikhladze, Seymour Baijan, Irina Avetian.

7. Dezember 2010  |    |  Comments Off Artikel empfehlen

ART: „Begegnung mit Pirosmani III – Georgien“


Georgisch-Deutsche Gesellschaft
Gocha Gulelauri
Sandukelistr. 16
0108 Tbilissi
Georgien

Liebe Freunde und Kollegen,

Die Georgisch-Deutsche Gesellschaft wird im Herbst 2010 das Projekt „Begegnung mit Pirosmani III – Georgien“ durchführen.
Das Projekt findet nun zum dritten Mal, nach 2006 und 2008, statt. Dieser Brief richtet sich an alle, die daran teilnehmen werden und Ihr Interesse bereits bekundet haben, und an diejenigen, die zur Teilnahme vorgeschlagen worden sind von Freunden, Kollegen oder früheren Reiseteilnehmern.
Diese möchten wir hiermit herzlich einladen.
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26. April 2010  |  Thema:  |  Comments Off Artikel empfehlen

Der Kampf um das Kaspische Meer und die Perspektiven für Nabucco


Der Kampf um das Kaspische Meer

und die Perspektiven für Nabucco


Rasim Mirzayev

Das Nabucco Gaspipeline-Projekt, das sicherlich mehr Probleme als Chancen hat, und über das seit Jahren ständig und allzu viel geredet als gehandelt wird,  ist anscheinend im Moment in eine richtige Sackgasse geraten. Alle bisherigen Hindernisse und Schwierigkeiten auf dem Weg zur Realisierung dieses Projektes könnte man im Vergleich zu dem Problem, auf das wir hier aufmerksam machen möchten, als sekundär betrachten. – Das Problem heißt: Kampf um das Kaspische Meer oder genauer gesagt: Kampf um den Besitz der Bodenschätzungen in diesem Meer.
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14. Januar 2010  |  Thema:  |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Militärputsch in Georgien


Militärputsch in Georgien:

geplanter Staatsstreichversuch oder Inszenierung?

 

Obwohl viele Massemedien in Europa von einem „angeblichen“ Putschversuch in Georgien berichteten, gehen wir davon aus, dass es sich am 5. Mai in diesem Land tatsächlich um einen Militärputschversuch gehandelt hat und dieser vereitelt werden konnte. Die Vermutungen, dass es sich um ein Szenario, eine Inszenierung georgischer Regierungskreise handele, beruhen auf keinerlei ernsthaften Argumenten, geschweige Beweisen.
Für eine ernsthaft geplante Meuterei – Version, sprechen dagegen viele triftige Argumente, auf die wir weiter unten noch zurück kommen.
Zunächst möchten wir darauf hinweisen,
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11. Januar 2010  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Georgien nach dem Krieg


Georgien nach dem Krieg:

Vorgezogene Wahlen oder neue „Rosenrevolution?“

Obwohl erst in diesem Jahr Präsidentschaftswahlen (und Parlamentswahlen) in Georgien stattgefunden haben und innenpolitisch scheinbar keine außergewöhnlichen Gründe für die Vorverlegung irgendwelcher Wahlen bestehen, spricht man seit einiger Zeit im Lande von einem bevorstehenden Machtwechsel und es werden verschiedene Vorschläge und Prognosen gemacht sowie Spekulation angestellt, wer und wie den jetzigen Präsidenten Saakashvili ablösen wird.
Und dies ist völlig verständlich: nach dem abenteuerlichen Augustkrieg mit Russland haben viele sowohl in als auch außerhalb des Landes ernsthaft angefangen über einen Machtwechsel in Tbilisi nachzudenken. Interessant ist, dass es sich dabei nicht nur um ernsthafte Gegner Saakashvilis im Lande geht, sondern jetzt sind auch viele seiner früheren Fürsprecher im Ausland überzeugt, dass man doch eine Alternative zu ihm suchen muss. 
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10. Januar 2010  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Gudrun Wolff: „Frauen in Georgien. Erzähltes Leben. Interviews“


Neuerscheinung von Gudrun Wolff: „Frauen in Georgien. Erzähltes Leben. Interviews“
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20. Dezember 2009  |  Thema:  |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Opposition in Georgien


Opposition in Georgien:

was treibt sie, welche Chancen gibt es für sie?

Die radikale außerparlamentarische Opposition hat endlich ihr Einverständnis erklärt, mit der Regierung in den Dialog zu treten. Dazu mit keinerlei Vorbedingungen. Bekanntlich hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt zwar ab und an eine Dialogbereitschaft erklärt, allerdings stets  erklärt, dass es dabei nur um den Rücktritt der Regierung und speziell Saakashvilis gehen könnte. Bevor es zu einem solchen Schritt des bisher kompromisslosen, radikalen Flügels der Opposition kam, hatte sie sich bereits selbst richtig kompromittiert:
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8. Mai 2009  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Ein neuer Krieg um Bergkarabach

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