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“Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus”


“Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus”

ein Briefroman von Helga Kurzchalia (Lichtig Verlag, Berlin 2010)

Nachwort: Lasha Bakradze, Publizist (Staatliches Leonidse Literaturmuseum Tbilissi)

Helga Kurzchalia ist Psychologin und Autorin und lebt in Berlin. 2010 ist ihr Briefroman „Lamaras Briefe oder vom Untergang des Kommunismus“ im Berliner Lichtig Verlag erschienen. Der Roman besteht aus der Korrespondenz einer georgischen und einer (zuerst DDR- dann gesamt)deutschen Familie zwischen 1984 und 1996.
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26. Juli 2011  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Armenien: eine Gesellschaft voller Hass. Wie kommt es dazu?


ES WAR NICHT MEIN SOHN

Eine Erzählung von Vahe Avetian


Meine persönlichen armenisch-türkischen Beziehungen begannen in den 1962-70er Jahren, auf dem Hof meines Großvaters in meinem Heimatdorf Chawus. Die ersten sechs Jahre waren eine Phase der Gehirnwäsche, und dann kam die Phase der aktiven Handlungen.

Ich war eigentlich immer eher ein Praktiker; d.h. etwas zu sagen und etwas zu tun passierte bei mir fast gleichzeitig. Ich bin natürlich gar nicht davon überzeugt, dass so ein Charakter von Vorteil ist, aber ich denke, gerade diese Eigenschaft meines Charakters hat mich schon im Alter von sechs-sieben Jahren zur Tätigkeit in die Sphäre der armenisch-türkischen Beziehungen gedrängt.

Ich wusste schon alles: über Massaker, über Noah, Ajk, Bela, Wardan Mamikonjan, Wassak, Merudzhan und Sjuni, folglich: Arzruni, Musch, Taron, Wigen Babajan, selbstverstendlicherweise auch über Karabach, Stepan Satikjan…und folglich…usw. usf. … Mit einem Wort: ist endlich jener Tag angebrochen, an dem ich verstanden habe, dass ich nun alles Wissen besitze, um es letztendlich in tatkräftige Kampfhandlungen umzusetzen. Denn gleichzeitig mit dem Erhalt meines Reifezeugnisses bin ich zur festen Überzeugung gelangt: nur mit dem bewaffneten Kampf ist die Rettung des armenischen Volkes möglich. Meine erste Waffe war eine Spitzhacke, meine ersten Kampfgefährten – Arkadik und Rusan, die in der Nachbarschaft lebten. Die Teilnahme war für mich letztlich wichtig unter dem Aspekt, dass ich schon von Kindheit an verstanden hatte: wenn du etwas Schlimmes anrichten willst, sollst du keine Frau mitnehmen.

Arkadik und ich, ausgerüstet mit den Picken, sind in das Kämmerchen der in der Nachbarschaft einsam lebenden alte Türkin Ziba hineingestürmt und haben alles, was drin war, zerschlagen: die Wände, das häusliche Gerät, das Bett, das Geschirr… Am Ende habe ich das große Koran-Buch, das mit der arabischen Schrift vollgeschrieben war, als Trophäe beschlagnahmt; stolz habe ich es nach Hause gebracht, als Beweis meines ersten Sieges im heiligen Krieg. Dieses Koranbuch habe ich allerdings nicht mehr, weil die Frau des Bruders meines Vaters es mir weggenommen hat; und sie sagte dabei:
- Du darfst nicht diesen Schmutz in unser Haus bringen!
Daraufhin hat sie es einfach aus dem Fenster rausgeworfen.

Auf meinem Lieblingshof in Chawus, die alte Ziba, weinend und klagend, sammelte die zerfetzten Koranseiten, die auf dem ganzen Hoff zerstreut waren.
…Ich sah ihr dabeizu – siegreich und stolz – und sagte protzig:-
- Na…Das ist nur der Anfang, warte nur!…

Jahre später nach diesem Fall frage ich mich immer wieder, ob ich mich für meine Tat schämen soll oder nicht…Jedesmal beantworte ich diese Frage mit aller Gewissheit mit „nein“; denn dieses Ungeheuer, der damals den Pogrom gegen die schutzlose alte Frau ausübte, der war nicht mein Sohn, auch nicht mein Schüler.

Aus dem Buch “Armee der Unabhängigkeit”, Jerewan, 2005.

(Deutsche Übersetzung von Rasim Mirzayev)

5. Juni 2011  |    |  3 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Ethnische Vielfalt in Kaukasien


Veröffentlichung von Yusuf Özcelik / Juni 2009   als  PDF laden

 

23. November 2010  |  Thema:  |  Comments Off Artikel empfehlen

Psychologie ethnischer Konflikte


Veröffentlichung von Yusuf Özcelik / Berlin 2009    als PDF laden

13. November 2010  |  Thema:  |  Comments Off Artikel empfehlen

Georgien in der Nationalismus Falle


Veröffentlichung von Yusuf Özcelik / Juni 2009    als PDF laden

 

12. November 2010  |  Thema:  |  Comments Off Artikel empfehlen

Geybullayeva, Rahilya / Orte, Peter (eds.):
Stereotypes in Literatures and Cultures International Reception Studies


Im Peter Lang Verlag ist erschienen:
Geybullayeva, Rahilya / Orte, Peter (eds.):
Stereotypes in Literatures and Cultures.
International Reception Studies

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14. April 2010  |    |  Comments Off Artikel empfehlen

Auch, Eva-Maria: Publikationsliste (Stand Februar 2010)


VERZEICHNIS WISSENSCHAFTLICHER ARBEITEN
(STAND Februar  2010)
Prof. Dr. Eva-Maria Auch, Bonn
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24. Februar 2010  |    |  Comments Off Artikel empfehlen

Gudrun Wolff: „Frauen in Georgien. Erzähltes Leben. Interviews“


Neuerscheinung von Gudrun Wolff: „Frauen in Georgien. Erzähltes Leben. Interviews“
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20. Dezember 2009  |  Thema:  |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Opposition in Georgien


Opposition in Georgien:

was treibt sie, welche Chancen gibt es für sie?

Die radikale außerparlamentarische Opposition hat endlich ihr Einverständnis erklärt, mit der Regierung in den Dialog zu treten. Dazu mit keinerlei Vorbedingungen. Bekanntlich hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt zwar ab und an eine Dialogbereitschaft erklärt, allerdings stets  erklärt, dass es dabei nur um den Rücktritt der Regierung und speziell Saakashvilis gehen könnte. Bevor es zu einem solchen Schritt des bisher kompromisslosen, radikalen Flügels der Opposition kam, hatte sie sich bereits selbst richtig kompromittiert:
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8. Mai 2009  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Ende der Sowjet Union


Die letzte Aggression der Sowjetarmee

und das Ende des Roten Imperiums

 

„…Am 20. Januar 1990 geschah etwas Einzigartiges in der Geschichte der Sowjet Union.- Die Welt erfuhr nichts davon.“
Robert Kaplan. Reisen an die Grenzen Menschheit

Thesen zum Vortrag

Zur historischen Bedeutung der Ereignisse:

Die blutigen Ereignisse des 20. Januar 1990, die als  „Schwarzer Januar“ in die Geschichte Aserbaidschans eingegangen sind, stellen zugleich einen wichtigen Wendepunkt überhaupt in der Geschichte der Sowjetunion dar. Aber leider sind diese großen tragischen und zugleich heroischen Ereignisse am Ende der Ära des globalen „Kalten Krieges“ im Westen bisher kaum wahrgenommen worden.
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19. Januar 2009  |    |  0 Kommentare »  |  Artikel empfehlen

Ein neuer Krieg um Bergkarabach

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Der Karabach-Konflikt: wie objektiv berichten die deutschen medien darüber?

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Konflikt zwischen Russland und Georgien:
Noch ein letzter Schritt zum Krieg?

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